Eine Zeitreise in die Vergangenheit

Rätien, Noricum oder Gallien – dies sind nicht etwa Bezeichnungen für teure orientalische Gewürze oder eine neue Modekollektion, sondern die Namen ehemaliger römischer Provinzen. Rund um das Mittelmeer, über Schwaben hinweg und sogar bis zum Ufer des Bodensees erstreckte sich das damalige Weltreich der Römer, dessen Spuren bis heute noch in vielfacher Weise zu erkennen sind.

Anschließend begann die Spurensuche mit einer kurzen Wanderung zum damaligen Forum, das heute in einer Parklandschaft liegt. Auf der großen Platzanlage erinnern die Grundmauern einzelner Gebäude und verschiedene Säulen an das damalige Zentrum des öffentlichen und politischen Lebens in Cambodunum. Der monumentalste Bau, die um 75 n. Chr. errichtete Basilika, war damals der Platz für Versammlungen und Gerichtsverhandlungen. Selbst in der Gegenwart wirkt die Anlage aufgrund ihrer enormen Größe noch äußerst beeindruckend.

Nur einen Katzensprung davon entfernt und direkt neben dem Palast des Provinzstatthalters gelegen, finden sich die äußerst gut erhaltenen kleinen Thermen. Aufgeteilt in drei verschiedene Badebereiche mit wohltuenden Wassertemperaturen von warm bis kalt zeugt diese Hinterlassenschaft von der weitreichenden Ingenieurskunst der alten Römer.

Bereits im 1. Jahrhundert nach Christus mit einer raffinierten Fußbodenheizung ausgestattet, ließ das Badehaus schon damals für seine Besucher, auch im vergleichsweise kühlen Allgäuer Klima, keine Wünsche offen. Zum Tempelbezirk zurückgekehrt endete der Ausflug an einer heiligen Opferstätte, an der die römischen Götter durch Tieropfer milde gestimmt werden sollten. Danach kehrten die Schüler mit vielen neuen Eindrücken über das damalige Leben der Römer nach Lindau und die Gegenwart zurück.